Erasmus-Fortbildung von Frau Suhrmüller in Norwegen

Mit ERASMUS+ im hohen Norden

Fjorde, Elche, hytter, Lachs – bietet Norwegen sonst noch was? Ja – zum Beispiel Lehrerfortbildungen einer schweizerischen Sprachschule unter Leitung einer rumänischen Dozentin! Und so packte ich kurz nach den Sommerferien schon wieder die Koffer, um im Rahmen des ERASMUS+-Programms in Oslo an einer einwöchigen Fortbildung zum Thema „Interactive Teaching“ teilzunehmen.

Angekündigte Inhalte der Veranstaltung waren motivierende und einfach einsetzbare Lernspiele und Web 2.0-Tools sowie der interkulturelle Austausch mit anderen Teilnehmerinnen und Teilnehmern. Ich erwartete also, verschiedenste Lernspiele und vielfältige neue Möglichkeiten des Einsatzes von Internetressourcen kennen zu lernen – und vielleicht auch ein paar nette Lehrerinnen und Lehrer aus anderen Ländern Europas. 

Als der Kurs dann begann, war schnell klar, dass meine Erwartungen zumindest hinsichtlich des letzten Punktes weit übertroffen werden würden. Die Gruppe der 20 Teilnehmer aus immerhin 9 verschiedenen Staaten Europas war bunt gemischt: Berufsanfänger neben Lehrkräften mit jahrzehntelanger Erfahrung, Berufsschullehrer, Grundschullehrer, Gymnasiallehrkräfte, Lehrkräfte aus Großstädten neben Vertretern kleinerer Schulen im ländlichen Finnland und auf Teneriffa,… und obwohl auch die Kenntnisse in der Kurssprache Englisch weit auseinandergingen, herrschte vom ersten Tag an eine offene, vertrauensvolle Atmosphäre und es gab einen regen Austausch über eigene Unterrichtserfahrungen, die Chancen und Herausforderungen der verschiedenen Schulformen und Schulsysteme, Möglichkeiten der Zusammenarbeit – und natürlich auch darüber, wo man im teuren Oslo gut und günstig essen gehen kann, und welche Ecken der Stadt unbedingt einen Besuch wert sind.  

Im Rahmen des Kurses wurden in den nächsten Tagen verschiedene Apps und Internetplattformen wie Quizlet, Socrative, Kahoot und Plickers vorgestellt, mit denen Lernstoff z.B. in Quizform wiederholt und abgefragt werden kann. Daneben gab es kleine „Energizers“, Rätsel und Kennenlernspiele, eine QR-Code-Schnitzeljagd und eine offenere Variante der klassischen Stadtrallye, mit der wir Oslo noch einmal ganz neu erlebten.

Nicht alle Inhalte des Kurses waren wirklich neu oder eins zu eins in den eigenen Unterricht zu übertragen, aber dennoch habe ich eine Menge Anregungen mitgenommen – und auch eine Menge interessanter Kontakte.

Schon während des Kurses wurden unter den Teilnehmern fleißig Tipps sowohl zu weiteren Apps und Internetressourcen als auch zu weiteren empfehlenswerten Kursen im Rahmen des ERASMUS+-Programms ausgetauscht. Inzwischen wurde von einer Teilnehmerin eine Online-Plattform eingerichtet, auf der der Kontakt in der Gruppe weiter gepflegt und Materialien und Tipps ausgetauscht werden können. Mal schauen, was sich daraus noch ergibt… 

Würde ich wieder auf eine ERASMUS+-Fortbildung fahren? Ja! Auf jeden Fall! Es war eine großartige Erfahrung, die ich auf keinen Fall missen möchte.

(Srl)