NoMo-Team

Wir, Frau Böß, Frau Dr. Estrum und Frau Werner, arbeiten seit 2012 in dieser Besetzung und haben uns auf die Fahnen geschrieben, Mobbing an unserer Schule zu bekämpfen (daher das Motto: No Mobbing!) und haben das in den letzten Jahren immer wieder erfolgreich durchgeführt.

Mobbing ist (im Unterschied zum einfachen Ärgern) ein Prozess, der länger andauert und ein Kind immer weiter aus einer Gruppe drängt, es klein macht und erniedrigt. Wenn man nicht rechtzeitig eingreift, werden aus den verbalen Hänseleien bald auch körperliche Übergriffe, die die betroffenen Kinder immer weiter erniedrigen und zu schlimmen seelischen Folgen (Depressionen) wie auch zu Suizid führen können (Beispiele aus der Zeitung sind auch schon von Drittklässlern bekannt). Bei Mobbing gibt es unterschiedliche Beteiligte, die verschiedene Rollen spielen: Es gibt Täter, Unterstützer, ein Opfer und viele unbeteiligte (gleichgültige) Zuschauer (die aber Mitwisser sind).

In einem Mobbingfall wenden sich entweder Lehrer oder Schüler an uns. Da wir dann meistens ein sehr verschwommenes Bild der Lage erhalten, geben wir den Schülerinnen und Schülern dann als erstes ein Mobbingtagebuch mit, in dem ganz genau festgehalten wird, wer was wann gesagt hat, wer dabei war und wie sich der Betroffene in dieser Situation gefühlt hat.

Wenn wir dann (ca. eine Woche später) den Bogen wieder vor uns liegen haben, können wir meistens sehr gut beurteilen, ob wir Mobbing vorliegen haben und wer die Hauptbeteiligten sind.

Wir entscheiden dann, welche beiden von uns vieren für den „Fall“ zuständig sind. Für Mobbing-Intervention gibt es zwei erfolgreiche Methoden, die wir anwenden: No-Blame-Approach oder Farsta.

Beim No-Blame-Approach handelt es sich um eine Methode, die vor allem bei jüngeren Schülern angewendet wird: Hier erklärt man dem betroffenen Schüler erst einmal die Methode und wirbt um seine Zustimmung, dann wird eine Unterstützungsgruppe aus Schülern gebildet, der der Mobber selbst, seine Unterstützer und Unbeteiligte angehören. Diese Gruppe trägt die Verantwortung dafür, dass das Mobbing aufhört.

Bei der Farsta-Methode wird zuerst mit dem Betroffenen gesprochen und das genaue Geschehen recherchiert. Dann werden die Täter nacheinander aus dem Unterricht geholt, zu Einzelheiten befragt und mit ihrem Verhalten (nach den Aussagen aus dem Mobbingtagebuch) konfrontiert. So will man sie in die Verantwortung nehmen, ihnen ihr Verhalten bewusst machen und mit ihnen gemeinsam die Situation für den Betroffenen verbessern.

Das Ziel dieser Konfrontation ist nicht die Verurteilung des Schülers, sondern eine Einsicht in das Fehlverhalten – und dass man selbst auch nicht so behandelt werden möchte.

Im Unterschied zu häuslichen Disziplinierungen ist es natürlich ein Schock für die Schüler, wenn wir, ihnen z.T. unbekannte Lehrer, sie plötzlich aus dem Unterricht holen und sie mit für sie unangenehmen Verhalten konfrontieren. Aufgrund dieses Schocks werden sie auch die Situation niemals vorurteilsfrei und sachlich beurteilen können. Daher erhalten die Eltern zu Hause keinen objektiv-sachlichen, sondern einen sehr verzerrten und meist übertriebenen Bericht.

Wenn wir gegen Mobbing vorgehen, geraten wir immer wieder in die Kritik: Die Eltern von Betroffenen, die natürlich mit ihren Kindern leiden, kritisieren uns wegen unserer Laschheit und Nachsichtigkeit. Die Eltern von Tätern kritisieren uns dagegen wegen unserer vermeintlichen Härte und Anmaßung.

Fakt ist, dass Mobbing immer wieder passiert.

Die beiden Methoden sind sehr bewährt, äußerst erfolgreich und werden von einem erfahrenen Team durchgeführt.

Ansprechpartner: Das NoMo-Team

 

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