„In der Fremde erfährt man, was die Heimat wert ist, und liebt die dann umso mehr.“  (Ernst Wichert)

Am 27. Juni machte sich der gesamte Jahrgang 8 zusammen mit seinen Englischlehrerinnen Frau Hofmann, Frau Suhrmüller und Frau Markus auf den Weg in das nicht weit entfernte BallinStadt-Museum auf der Veddel. Die Schüler und Schülerinnen begaben sich auf eine spannende Reise und erlebten die Ein- und Auswanderungsgeschichte von Migranten, die Deutschland (und andere europäische Länder) aus verschiedensten Gründen verließen. Während in einem spannenden Eingangsvortag die Bedeutung Hamburgs und der Ballinstadt im Auswanderungsprozess für die Schülerinnen und Schüler besonders deutlich gemacht wurde, erkundeten sie im Anschluss daran die Ausstellungen des Museums mit Hilfe einer Rallye. Anschaulich begleiteten sie zudem im interaktiven Spiel „SIMMIGRANT“ einen virtuellen Charakter eines Auswanderers, für den sie innerhalb der Ausstellung unterschiedliche Entscheidungen auf dem Weg der Auswanderung treffen mussten und so die Herausforderungen dieser langen Reise hautnah miterleben konnten. So war es möglich, Menschen mit all ihren Wünschen und Träumen, Ängsten und Nöten, die sie auf ihren Weg in eine neue Heimat mitnahmen, besser verstehen zu können.
Besonders beeindruckend waren originale Briefe und Fotos der Auswanderer, in denen sie ihre bewegenden Geschichten erzählten. Die Pull- und Push-Faktoren der Migration wurden, besonders auch im Hinblick auf den Erdkundeunterricht, sehr anschaulich dargestellt und auch das Ankommen auf Ellis Island, New York, und dem Wunsch nach einem erfüllten Leben als „American Dream“, wurden den Schülern und Schülerinnen greifbar präsentiert und bot eine gute Ergänzung zum Thema Auswanderung und American Dream im Englischunterricht.
Besonders wertvoll war dieser Ausflug auch im Hinblick darauf, dass sich das Museum nicht ausschließlich auf Auswanderungsbewegungen der Geschichte fokussiert, sondern an einigen Stellen immer wieder den Bezug in die Gegenwart sucht und dabei aktuelle Migrationsbewegungen thematisiert. Alles in allem war es ein gelungener Vormittag, in dem alle Beteiligten ein Stück lokaler und globaler Geschichte erkundeten und sich zwischen Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft in das Thema Auswanderung mit all seinen Motiven, Hürden, Niederlagen und Erfolgen einfühlen konnten.