Austausch Tostedt-Morlàas 2022/2023

Nach der Corona-Pause haben wir uns sehr gefreut, dass der Austausch mit dem Collège de Morlàas wieder an Kontinuität gewinnt. Bei unserem Schüleraustausch handelt es sich um einen klassischen Schüleraustausch, bei dem der interkulturelle Austausch sowie die Stärkung der sprachlichen Kompetenzen im Vordergrund stehen.

Teilnehmer des Austausches waren SchülerInnen des achten Jahrgangs. Die Gesamtgruppe setzte sich insgesamt aus 24 Jungen und 28 Mädchen zusammen. Diese wurden während des Austauschs privat bei Gastfamilien untergebracht.

Vom 13. bis 21. März waren wir in Morlàas und Umgebung. Unsere Anreise gestaltete sich nicht einfach. Wegen eines Streiks am Flughafen Hamburg mussten wir eine Nacht früher mit der Bahn nach Frankfurt fahren, um unseren Anschlussflug von Frankfurt nach Toulouse zu bekommen.

Das Programm, was uns erwartete, war jedoch alle Strapazen wert. Wir lernten unsere französische Partnerschule kennen, besuchten Pau, genossen einen Mini-Aufenthalt mit Übernachtung in Arcachon, bestiegen die Dune du Pilat und besuchten den Badeort Saint-Jean-de-Luz an der baskischen Küste.

Vom 3. bis 10. Mai bekamen wir dann Besuch von unserer französischen Gastschule. Endlich. Eigentlich war der Besuch der Franzosen bei uns ja schon für den Dezember 2022 geplant. Leider musste dies verschoben werden, da die Franzosen ihren Flug verpasst hatten.

Der Aufenthalt der Franzosen bei uns verlief dann aber reibungslos. Und auch mit dem Wetter hatten wir Glück. Wir besuchten gemeinsam in Hamburg das Chocoversum und in Bremen das Universum, machten eine Stadtrallye in Tostedt, besichtigten die Bäckerei Weiss und verkosteten Franzbrötchen. Die deutschen und französischen SchülerInnen haben sich super verstanden. Am Ende rollten Abschiedstränen.

Bereits vor dem Austausch wurde die Kommunikation unter den SchülerInnen hergestellt, indem sie sich Briefe, Mails und Nachrichten über soziale Medien schrieben.

In der Vorbereitung auf den Austausch haben wir uns mit der Region Nouvelle-Aquitaine, dem Ort Morlàas, sowie Bordeaux und Arcachon sowie der Sehenswürdigkeit Dune du Pilat mit Präsentationen, Filmausschnitten und Textmaterialien beschäftigt.

Außerdem haben wir unterrichtsbegleitend typische Dialoge, die bei einem Austausch stattfinden, wie etwa sich bei Ankunft begrüßen, Dialoge bei den Mahlzeiten, Alltagsgespräche über Hobbys, Freizeitgestaltung und Familie, sowie bei Restaurantbesuchen und Einkäufen geübt. Auch haben wir die SchülerInnen für deutsch-französische Unterschiede sensibilisiert wie zum Beispiel bol statt Tasse, süßes Frühstück, kein Sprudelwasser, langer Schultag, Frontalunterricht, Essensablauf in Gängen, Umgang mit Alkohol etc.

Während des Austauschs erarbeiteten die SchülerInnen ein Dossier, indem kommunikative und reflektierende Aufgaben gestellt wurden. So sollte zum Beispiel die Gastfamilie vorgestellt werden und ein Interview mit einer Person der Gastfamilie geführt werden. Es sollte über die Essgewohnheiten der Gastfamilie berichtet werden, Gerichte fotografiert und beschrieben werden, es sollte der Austauschpartner und sein (Schul-) Alltag beschrieben werden. So wurden die SchülerInnen auch über die begleitenden Aufgaben zur sprachlichen Verständigung animiert.

Im Anschluss an den Austausch wurde der Austausch gemeinsam mit den SchülerInnen inhaltlich und organisatorisch reflektiert. Hierbei wurde deutlich, dass der Austausch eine unvergessliche und einmalige Erfahrung darstellt. Die Eindrücke von Frankreich und seiner Kultur sowie der Gewohnheiten der Franzosen wurde unmittelbar erfahrbar. Das Programm ist hervorragend bei den SchülerInnen angekommen. Die Verbesserungsvorschläge beschränkten sich auf den Wunsch nach mehr Freizeit.

Der Austausch hat die Motivation der SchülerInnen für das Lernen der Sprache deutlich erhöht, das Vertrauen in die eigenen Fähigkeiten ist gewachsen und das Miteinander und die Selbstständigkeit der SchülerInnen wurden gestärkt. Alles in allem lässt sich also festhalten, dass ein solcher Austausch eine unvergleichliche interkulturelle Erfahrung bietet, die anders als über den direkten Kontakt mit einer Gastfamilie und Gastschule nicht möglich ist.

Autoren: Annelen Wilbrandt, StR’ (Stand 15.06.2023)